Veröffentlichung online am 26.03.2020 um 14:50:57 Uhr
Nervöses Land
Von Marco Althaus
Im März vor 100 Jahren reißen Rechtsextreme die Macht in der Weimarer Republik an sich. Alfeld und das Leinebergland gehen in den Generalstreik gegen den Kapp-Lüttwitz-Putsch in Berlin
Umringt von Gaffern, rücken Truppen aus Hannover am Donnerstag, 18. März 1920, gegen 14 Uhr auf Gronaus Marktplatz ein. Ihr Anführer, wohl Hauptmann Walter von Boltenstein, eilt laut NVZ-Bericht zum Hotel Hohenzollern in der Bahnhofstraße, wo der Aktionsausschuss tagt. Der Offizier soll in der Stadt alle Waffen einsammeln und nach Hannover bringen. Der Ausschuss hat sich am Montag für seine Wachposten Gewehre aus Hildesheim bringen lassen, im Umland gab es Schießereien. Auf dem Foto laden die Soldaten vermutlich beschlagnahmte Waffen auf. Das Geschütz dürfte jene 10,5-Zentimeter-Kanone sein, die in einer Feldscheune bei Heyersum beschlagnahmt und Dienstag nach Gronau gebracht worden ist. Die Soldaten nehmen drei Politiker in „Schutzhaft“ und mit nach Hannover: Malermeister Wilhelm Klingeberg, Chef der Gronauer Welfenpartei DHP, Maurer Friedrich Helwes und Schuhmacher August Allewelt von der SPD. Alle drei werden verhört, dann entlassen. Rechts auf dem Foto das heutige Rathaus-Verwaltungsgebäude II, vorn das umzäunte, später ans Krankenhaus versetzte Denkmal für den Krieg 1870/71. Foto: Stadtarchiv Gronau (Leine)
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Im März vor 100 Jahren reißen Rechtsextreme die Macht in der Weimarer Republik an sich. Alfeld und das Leinebergland gehen in den Generalstreik gegen den Kapp-Lüttwitz-Putsch in Berlin
Umringt von Gaffern, rücken Truppen aus Hannover am Donnerstag, 18. März 1920, gegen 14 Uhr auf Gronaus Marktplatz ein. Ihr Anführer, wohl Hauptmann Walter von Boltenstein, eilt laut NVZ-Bericht zum Hotel Hohenzollern in der Bahnhofstraße, wo der Aktionsausschuss tagt. Der Offizier soll in der Stadt alle Waffen einsammeln und nach Hannover bringen. Der Ausschuss hat sich am Montag für seine Wachposten Gewehre aus Hildesheim bringen lassen, im Umland gab es Schießereien. Auf dem Foto laden die Soldaten vermutlich beschlagnahmte Waffen auf. Das Geschütz dürfte jene 10,5-Zentimeter-Kanone sein, die in einer Feldscheune bei Heyersum beschlagnahmt und Dienstag nach Gronau gebracht worden ist. Die Soldaten nehmen drei Politiker in „Schutzhaft“ und mit nach Hannover: Malermeister Wilhelm Klingeberg, Chef der Gronauer Welfenpartei DHP, Maurer Friedrich Helwes und Schuhmacher August Allewelt von der SPD. Alle drei werden verhört, dann entlassen. Rechts auf dem Foto das heutige Rathaus-Verwaltungsgebäude II, vorn das umzäunte, später ans Krankenhaus versetzte Denkmal für den Krieg 1870/71. Foto: Stadtarchiv Gronau (Leine)
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Umringt von Gaffern, rücken Truppen aus Hannover am Donnerstag, 18. März 1920, gegen 14 Uhr auf Gronaus Marktplatz ein. Ihr Anführer, wohl Hauptmann Walter von Boltenstein, eilt laut NVZ-Bericht zum Hotel Hohenzollern in der Bahnhofstraße, wo der Aktionsausschuss tagt. Der Offizier soll in der Stadt alle Waffen einsammeln und nach Hannover bringen. Der Ausschuss hat sich am Montag für seine Wachposten Gewehre aus Hildesheim bringen lassen, im Umland gab es Schießereien. Auf dem Foto laden die Soldaten vermutlich beschlagnahmte Waffen auf. Das Geschütz dürfte jene 10,5-Zentimeter-Kanone sein, die in einer Feldscheune bei Heyersum beschlagnahmt und Dienstag nach Gronau gebracht worden ist. Die Soldaten nehmen drei Politiker in „Schutzhaft“ und mit nach Hannover: Malermeister Wilhelm Klingeberg, Chef der Gronauer Welfenpartei DHP, Maurer Friedrich Helwes und Schuhmacher August Allewelt von der SPD. Alle drei werden verhört, dann entlassen. Rechts auf dem Foto das heutige Rathaus-Verwaltungsgebäude II, vorn das umzäunte, später ans Krankenhaus versetzte Denkmal für den Krieg 1870/71. Foto: Stadtarchiv Gronau (Leine)
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