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Zeitung in Alfeld seit 1852

Das erste Mal erscheint der Titel: »ALFELDER ZEITUNG« am 2. September 1892

1852 wurde die »Niedersächsische Volkszeitung« duch den Drucker Friedrich Stegen in Alfeld als »Wochen- und Anzeigen-Blatt für die Städte Alfeld, Elze und Gronau« herausgebracht. 1922 ging sie in der Alfelder Zeitung auf.


Paul Dobler hatte 1890 in der Leinstraße eine Druckerei gegründet und gab seitdem dreimal wöchentlich die »Neue Volkszeitung« heraus. Bereits 1892 zog er mit seinem Betrieb in das Haus Über der Kirche 3 und benannte die Zeitung um in »Alfelder Zeitung«. Hier eröffnete er zudem eine Buchhandlung, die heute noch unter dem Namen »Pallas« besteht. Im Jahr 1900 machte die Entwicklung von Druckerei und Verlag eine Erweiterung notwendig, so dass das Unternehmen das Grundstück Perkstraße 2 (heutige Stadtbücherei) erwarb. Jetzt erschien die Alfelder Zeitung täglich. Eine neue Schnelldruckpresse ermöglichte größere Produktionsvolumen und eine schnellere Herstellung der Zeitung. Das Unternehmen entwickelte sich rasant bis zum ersten Weltkrieg und der sich anschließenden Wirtschaftskrise. In dieser Krisenzeit gelang 1922 die Übernahme der »Niedersächsischen Volkszeitung« und es gab nur noch eine Lokalzeitung: Die »Alfelder Zeitung«. Noch heute führt sie den Namen »Niedersächsische Volkszeitung« in ihrem Titel. Nachdem es sich in der Anfangszeit um ein eher kärgliches, gerade einmal vierseitiges Wochenblatt handelte, und Redaktion, Anzeigenverkauf, Satz, Druck und Vertrieb sich in einer Person konzentrierten, stellte die Alfelder Zeitung zu diesem Zeitpunkt bereits eine vollwertige Zeitung mit einer kompletten Redaktion dar.

1938 übernahm Ewald Dobler Druckerei und Verlag. Ab 1943 musste er anstelle der Alfelder Zeitung die durch die Nationalsozialisten gleichgeschaltete »Leine-Zeitung« in einer Auflage von 20.000 Stück drucken. Erst im Herbst 1949 gestatteten die alliierten Militärregierungen neben den von 1945 an eingesetzten Lizenzzeitungen das Wiedererscheinen der alten Heimatzeitungen.

1949 trat Paul Dobler II in das Unternehmen ein. Druckerei und Verlag wuchsen kontinuierlich, die Zeitung erhielt Schmuckfarben und die Rotationsmaschine wurde weiter ausgebaut.

Noch immer wurden die Texte aus metallenen Einzellettern zusammengestellt. Zeilenweise geschah das zwar überwiegend maschinell, dennoch war noch viel qualifizierte Handarbeit erforderlich. Von Abbildungen und grafischen Elementen mussten in einem handwerklichen Verfahren Buchdruck-Klischees gefertigt werden. Die montierten Zeitungsseiten wurden dann in einem ausgefeilten Prozess zu gewölbten Buchdruckformen aus Blei umgearbeitet, präzise im Radius der Druckzylinder der Rotationsmaschine.

1978 kam dann der einschneidende Wechsel von der jahrhunderte alten Bleisatztechnik zur mikroprozessorgesteuerten Lichtsatztechnik. Eine große finanzielle Leistung für das Unternehmen und eine enorme Herausforderung an die Mitarbeiter. Die Entscheidung erwies sich allerdings als richtig, die dynamische Entwicklung setzte sich fort.

1980 erfolgte eine gesellschaftsrechtliche Trennung von Druckerei und Verlag. 1984 zog die Alfelder Zeitung mit Redaktion, Anzeigenabteilung und Verwaltung aus der Perkstraße um in das große Druckereigebäude der Buch- und Offsetdruckerei P. Dobler GmbH & Co. KG in der Ravenstraße 45. 1988 folgten Rotationsmaschine und Vertrieb. 1986 übernahm Ewald Dobler II in vierter Generation die Geschäftsführung beider Unternehmen. Die technische Entwicklung ging weiter rasant voran, so dass heute die Zeitung großteils vierfarbig ist, komplett an Bildschirmen entsteht und in Datenform an die Druckerei übermittelt wird.

Im Juli 2013 übernahm Diplom-Volkswirtin Carolin Dobler in nunmehr fünfter Generation die Geschäftsführung der Alfelder Zeitung. 

Seitdem digitale Medien immer mehr an Bedeutung gewinnen und weltweit selbst renommierte Pressetitel verschwinden, muss die Entwicklung als eine weitere technologische Revolution bezeichnet werden, der sich auch die Alfelder Zeitung stellt. Seit Juli 2012 erscheint die Alfelder Zeitung zusätzlich zur Printausgabe als E-Paper. Diese digitale Zeitung ist von jedem Ort der Erde bereits am Vortag ab 22 Uhr abrufbar und wird von den AZ-Lesern nicht nur im Urlaub gerne genutzt. Im Januar 2015 wurden sowohl das Internetportal als auch das E-Paper modernisiert und dem digitalen Zeitalter angepasst. Seitdem finden sich die wichtigsten Nachrichten aus dem Leinebergland auch ausführlich unter www.alfelder-zeitung.de.

Die Geschichte unserer Zeitung zeigt exemplarisch, wie die Presse seit ihren Anfängen lange sehr stark von der Technik geprägt war und mit Hilfe des technischen Wandels zunehmend die Inhalte an Bedeutung gewannen, bis hin zum Datenstrom von heute, der die schiere Nachricht enthält. Um Informationen zu sammeln, zu werten und zu gestalten, bedarf es aber auch – oder sogar ganz besonders – im digitalen Zeitalter Menschen: Redakteurinnen und Redakteure, die das gewissenhaft für ihre Leser tun.

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