Vom Leben in Alfeld

Von A bis Z: Enttäuschende Empfehlungen

Alfeld - Empfehlungen sind ein zweischneidiges Schwert, findet HAZ-Volontärin Nathalie Benkendorf.

In ihrer Kolumne „Von A bis Z“ blickt die Redaktion der AZ auf die Anekdoten aus ihrem Alltag in Alfeld und dem Leinebergland. Foto: Chris Gossmann

Alfeld - Was haben Sie am Wochenende vor? Das Wetter lädt ja nicht gerade zum Rausgehen ein. Ich verbringe im Herbst und Winter deshalb häufig Samstagabende auf dem Sofa, vor dem Fernseher. Irgendwann geht einem aber der Stoff aus, und da wird’s knifflig: Dann kommen nämlich Empfehlungen.

Es gibt Menschen in meinem Umfeld, bei denen weiß ich, wenn die mir von einem tollen Streifen erzählen, haut der mich um. Es gibt aber auch die Kehrseite: Freunde, die – so lieb ich sie auch hab – einen ganz komischen Geschmack haben. Und leider ist es die zweite Gruppe, die am enthusiastischsten von ihren Entdeckungen berichtet.

Kürzlich erst preiste ein guter Freund eine neue Serie an – sie handelt von der Grundausbildung von US-Soldaten. Das Setting spricht mich nicht an, antwortete ich. Nein, entgegnete der Freund, die wird dir gefallen. Die hat, Achtung: total viel Tiefgang. Ich soll ihm direkt schreiben, wenn ich sie durchgeschaut hab, so überzeugt war er.

Nun. Jetzt bin ich fertig und stehe vor einer wirklich unangenehmen Situation: Die Serie war so flach, dass ich mich ernsthaft frage, was mit dem Freund los ist. Soll ich lieber lügen? Aber das bringt doch auch nichts. Was würden Sie mir empfehlen?

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