Meinung

Rainer Breda
Kolumne Zweitstimme

Auf Jahre Stabilität in der Führungsriege im Hildesheimer Rathaus – die muss nun auch Perspektiven für Hildesheim liefern

Hildesheim - Malte Spitzer, OB-Vertreter und Sozialdezernent, steht vor einer zweiten Amtszeit in Hildesheim – völlig zurecht. Damit ist die Zusammensetzung der Führungsriege im Rathaus auf Jahre zementiert. Das kann grundsätzlich gut sein, ist es vielleicht aber auch nicht, schreibt HAZ-Redakteur Rainer Breda in seiner Kolumne Zweitstimme.

HAZ-Redakteur Rainer Breda befasst sich in der HAZ-Kolumne Zweitstimme mit dem politischnew Geschehen in Stadt und Landkreis Hildesheim.. Foto: HAZ-Archiv

Hildesheim - Noch steht der Beschluss aus. Doch die Entscheidung, Malte Spitzer eine weitere Amtszeit als OB-Vertreter und Sozialdezernent zu gewähren, ist reine Formsache. Der 56-Jährige kann auf eine breite Mehrheit in der Ratssitzung am Montag hoffen: Selten sind sich die Politiker über alle Fraktionsgrenzen hinweg so einig wie bei dieser Personalie. Völlig zurecht.

Damit ist die Zusammensetzung der Führungsriege im Hildesheimer Rathaus teilweise bis weit ins nächste Jahrzehnt zementiert: Spitzers neue Amtszeit läuft bis 2034. Baudezernentin Andrea Döring ist bis Herbst 2033 gewählt, Finanzdezernent Ulf Behnel und Oberbürgermeister Ingo Meyer sind es bis 2031 – es sei denn, Letzterer stellt sich bereits 2026 erneut zur Wahl. Was rechtlich möglich wäre, wonach es aber nicht aussieht.

Das heißt, in der Dezernenten-Runde herrscht auf Jahre Stabilität. Für die Stadt ist das grundsätzlich gut; schließlich sollte das dem OB und seinen Führungskräften den nötigen Mut verleihen, langfristig zu planen und Zukunftsperspektiven für die Stadt zu entwickeln – etwas, das man sich als Bürger vor allem schon seit längerem speziell vom Oberbürgermeister wünscht. Der neue Rat jedenfalls, der 2026 gewählt wird, sollte genau mit dieser Forderung und am besten mit einem konkreten Wunschzettel auf Meyer, Behnel, Döring und Spitzer zukommen. Bleibt nur zu hoffen, dass die Bürgervertretung trotzt des anstehenden Rückzugs einiger altgedienter Politiker und eventuell schwieriger Mehrheitsverhältnisse auch genug Schlagkraft hat, sich gegenüber der sehr eingespielten Dezernenten-Truppe durchzusetzen.

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