Hildesheim - Glauben Sie bitte nicht, liebe Leserinnen und Leser, dass ich gerne über Baustellen schreibe. Aber manchmal lässt einem das Leben keine andere Wahl. Das Leben oder die Verkehrsbehörden, um genau zu sein. So haben wir, also Sie und ich, uns doch in der Vergangenheit schon mehrfach gewundert, wieso es die Verantwortlichen in unserer Hildesheimer Heimat immer wieder hinbekommen, Straßenarbeiten dermaßen gerecht zu verteilen, dass einfach ALLE im Stau stehen und keiner am Ende behaupten kann, irgendwer sei bevorzugt worden. Unser Verdacht, dass es dabei nicht nur um Gerechtigkeit geht, der kann jetzt aber als bestätigt gelten: So haben sie es in Hildesheim hinbekommen, die Bundesstraße 6 am Klinikum aufzureißen und zum Nadelöhr zu machen – ausgerechnet jene B 6, die derzeit als Umleitungsstrecke für die gesperrte B 243 bei Wesseln herhalten soll.
Hildesheim: Wo die Umleitung für die Umleitung langführt
Weil wir aber wissen, dass es in allen beteiligten Behörden mitdenkende Menschen gibt, die die Buddelei koordinieren, MUSS einfach ein Plan dahinterstecken. In diesem Fall braucht man ja nur auf die Umleitung für die Umleitung zu schauen, um zu wissen, wo der Hase langfährt: über die Senator-Braun-Allee, den Berliner Kreisel, Einum und Achtum. Und damit vorbei am Märktezentrum im Ostend, einer Autowaschanlage, zwei gastronomischen Betrieben am Kreisel, einem Bordell, einer Baumschule, einem Schnellrestaurant und einem Briefmarkenhandel. Merken Sie was? Das ist knallharte Wirtschaftsförderung, die Leute aus Bad Salzdetfurth wären da ja nie freiwillig langgefahren. Wenn man jetzt noch die B 1, die B 3 und die B 494 sperren würde, könnte Hildesheim ganz groß rauskommen. Und nebenbei die Umleitung der Umleitung der Umleitung in die Hildesheimer Innenstadt führen – um dort die Geschäfte zu stärken! Oder ist da auch gerade wieder eine Baustelle? Ich bin ganz ehrlich: Manchmal verliert man echt den Überblick.