Alfeld/Landkreis - Der Polizei wurde am späten Montagabend ein möglicher Flugunfall eines Motorschirmfliegers gemeldet. Zahlreiche Einsatzkräfte rückten aus, um dem Hinweis nachzugehen. Am Dienstag verdichten sich die Hinweise darauf, was wirklich passiert ist.
Wie die Polizei in der Nacht zu Dienstag um etwa 2 Uhr berichtet, hatte ein Anwohner gegen 20.45 Uhr in Alfeld, Bereich Hörsumer Tor, den Fall gemeldet. Der Anrufer berichtete, er habe gesehen, dass ein Gleitschirmflieger, also ein Paraglider, in Turbulenzen geraten und womöglich abgestürzt sei. Wo genau, konnten die Augenzeugen aber nicht eingrenzen, vermuteten aber, dass es im Waldgebiet zwischen den Ortsteilen Hörsum, Meimerhausen und Everode, östlich der Landesstraße 486, geschehen sein könnte. Tatsächlich kursierten in einer Alfelder Facebookgruppe am späten Abend schon kurze Videos, die einen motorisierten Paraglider zeigen, der seine Kreise nahe eines Waldgebietes zog – einen Absturz aber nicht. Von Hörsum aus soll das Video aufgenommen worden sein.
Keine Suchaktion am Dienstag
Polizei und Feuerwehr starteten nach dem Anruf am Montagabend mit zahlreichen Kräften die Suche nach dem vermeintlich abgestürzten Gleitschirmflieger. Allein die Feuerwehr war mit 108 Kräften im Einsatz, darunter der 1. Zug der Feuerwehr Alfeld, der 4. Zug, ebenso wie der ABC-Zug und die Drohnenstaffel der Kreisfeuerwehr Holzminden, die in Delligsen stationiert ist.
Auch Polizeihubschrauber Phoenix wurde alarmiert. Zudem wurden Drohnen genutzt. Die Suche nach einem möglicherweise Verunglückten musste aber nach zweieinhalb Stunden beendet werden – wegen der Dunkelheit und „Geländeunzugänglichkeiten“, wie die Polizei angibt. Viele Anwohner bemerkten den Sucheinsatz. Es gab daher weitere Hinweise. Die deuteten darauf hin, dass ein Motorschirmflieger zwar einige fortgeschrittene, offenbar gefährlich aussehende, Flugmanöver unternommen hatte, letztendlich aber im Bereich Everode gelandet war. Aufgrund dessen waren auch für Dienstag keine weiteren Suchaktionen geplant.
Um ganz sicherzugehen, hatte die Polizei noch in der Nacht den betreffenden Motorschirmflieger, dessen Fluggerät mit einem blau-weißfarbenen Schirm ausgestattet gewesen sein soll, oder mögliche Begleiter gebeten, sich bei den Ermittlern unter 05181/80730 zu melden.
Das sagt die Polizei
Der betreffende Paragleiter hat sich bislang immer noch nicht bei der Polizei gemeldet. Dennoch wird es vorerst keine weiteren Suchaktionen geben. Nach Rücksprache mit den zuständigen Flugbehörden, bei denen keine Flugunfälle bekannt wurden und weiteren Zeugenaussagen geht die Polizei davon aus, dass der motorisierte Paragleiter offensichtlich sicher und wohlbehalten gelandet ist – vermutlich in der Nähe der Ortschaft Harbansen. Ein Flugunfall kann mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden, so die Polizei.