Aufruf

Sechsjähriger aus dem Flecken Delligsen an bösartigem Hirntumor erkrankt: Freunde der Familie starten Spendenaktion

Kaierde - Der sechsjährige Timo aus Kaierde ist an einem bösartigen Hirntumor mit wenig Chance auf Heilung erkrankt. Die Diagnose kam für die Familie völlig unerwartet. Jetzt steht die Familie nicht nur vor familiären, sondern auch vor finanziellen Herausforderungen. Ein Spendenaufruf soll helfen.

Familie Riedel gemeinsam im Urlaub. Mutter Sahra, Vater Manuel, sein großer Bruder Tayler und Timo (hinten rechts) haben dieses Jahr unbeschwert ihre Familienzeit genossen. Nur wenige Wochen später, erhielt Timo die Diagnose eines bösartigen Tumors. Foto: privat

Kaierde - Timo Riedel ist ein fröhliches und neugieriges Kind. Voller Vorfreude auf ein neues Abenteuer ist der Sechsjährige aus Kaierde dieses Jahr eingeschult worden. Wenige Wochen später die Diagnose: Timo hat einen bösartigen Hirntumor mit wenig Chance auf Heilung. Für die Familie kam die Diagnose völlig unerwartet, denn Timo wirkte kerngesund. Derzeit wird der Sechsjährige in der Universitätsklinik Göttingen behandelt. Um die vierköpfige Familie in dieser Zeit finanziell zu unterstützen, starteten zwei Bekannte der Familie einen Spendenaufruf.

Kurz nach der Einschulung folgt die schwere Diagnose

Für Timo begann Mitte August mit der Einschulung ein neuer Lebensabschnitt. Viele neue Erfahrungen warteten auf den augenscheinlich kerngesunden Sechsjährigen. „Doch am Dienstag, den 9. September, hat uns die Schule angerufen. Timo sei abwesend und desorientiert und wir sollten ihn abholen“, erinnert sich Vater Manuel Riedel noch genau. Riedel fuhr dann mit Timo erst nach Gronau und anschließend nach Hildesheim ins Krankenhaus. Dort stellten die Ärzte bei Timo eine halbseitige Gesichtslähmung und ein eingeschränktes Sehfeld fest. Weitere Untersuchungen und der Wechsel in ein weiteres Krankenhaus folgten.

Am nächsten Tag erhielten Timo und seine Familie in der Universitätsklinik Göttingen dann die Diagnose: Timo hat ein Ponsgliom – einen bösartigen Gehirntumor. Dieser Tumor ist nicht operabel, es besteht nur sehr geringe Chance auf Heilung. „Die Tumorart wächst sehr schnell und lange ohne Symptome. Wenn der Tumor entdeckt wird, ist er also meist schon sehr groß“, sagt Riedel. Um das Wachsen des Tumors zu verhindern und Timo Lebenszeit zu verschaffen, erhält der Sechsjährige derzeit fünfmal in der Woche eine Strahlentherapie und jeden Tag eine Chemotherapie in Form von Säften, die er trinken muss.

Behandlung soll das Wachsen des Tumors aufhalten

Seine Familie hat Timo immer an seiner Seite. Vater Manuel ist Tag und Nacht bei ihm im Krankenhaus. Mutter Sahra und sein neunjähriger Bruder Tayler kommen mehrmals die Woche zu Besuch und bleiben über das Wochenende. Auch viele Freunde und Bekannte würden Timo besuchen, was dem Sechsjährigen Kraft gibt. Trotzdem bleibt es eine sehr schwere Zeit, die die Familie gemeinsam durchstehen muss. „Momentan funktionieren Sahra und ich nur, um bestmöglich für unsere beiden Söhne da zu sein“, sagt Riedel.

„In der ersten Therapiewoche hat Timo viel geschlafen. Jetzt ist er aber schon wieder relativ fit“, sagt der Vater. Das Ziel sei, dass Timo durch die Behandlung wieder so fit wird, wie vor dem Ausbruch des Tumors. Wenn die Therapie weiterhin gut anschlägt, soll Timo in einigen Wochen wieder nach Hause dürfen. Weite Strecken könne Timo aber nicht laufen, weshalb er auf einen Rollstuhl angewiesen ist. Doch das Haus der Familie Riedel in Kaierde ist nicht für einen Rollstuhl ausgelegt. Küche und Bad müssen laut Riedel umgebaut werden – was sehr kostspielig ist. Hinzu kommen finanzielle Einbußen, weil Vater Manuel und Mutter Sahra ihre Jobs derzeit nicht ausüben können, um voll und ganz für Timo und Tayler da zu sein.

Bekannte starten Aufruf, um Familie finanziell zu helfen

Um die Familie finanziell zu entlasten, haben zwei Bekannte der Familie einen Spendenaufruf gestartet. „Als wir von dem Schicksal der Familie erfahren haben, haben wir direkt überlegt, wie wir helfen können“, sagt Ronja Armbrecht. Gemeinsam mit ihrer Freundin Lisa-Marie Martin schaltete die Delligserin einen Aufruf auf der Spendenplattform gofundme. Das Geld soll genutzt werden, um die Kosten für den Umbau von Bad und Küche zu decken, die Familie zu unterstützen – und ihnen eine gemeinsame Zeit ohne finanzielle Sorgen zu ermöglichen.

„Als wir von der Idee des Spendenaufrufs gehört haben, standen uns die Tränen in den Augen“, sagt Riedel. Dass nach kurzer Zeit schon mehr als 600 Menschen insgesamt 20.000 Euro spendeten, hätte er nicht für möglich gehalten. Auch einige Firmen hätten mit der Familie bereits Kontakt aufgenommen – und ihre Hilfe beim Umbau angeboten. Bis zu dem Spendenziel von 50.000 Euro fehlen allerdings noch viele kleine und große Spenden. „Es ist ein komisches Gefühl, diese Spenden anzunehmen, aber anders können wir die Kosten derzeit nicht stemmen. Es ist schön zu sehen, dass es so viele Menschen gibt, die helfen“, sagt Riedel.

So kann online gespendet werden

Wer sich beteiligen will, kann über den Spendenlink eine Spende von mindestens fünf Euro abgeben. Der Spendenaufruf ist zeitlich unbefristet. Die Plattform bietet den Spendenden eine Garantie, dass das Geld bei der Familie Riedel ankommt.

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