Vom Leben in Alfeld

Von A bis Z: Guck mal!

Alfeld - Bildschirme sind etwas Tolles, doch manchmal lohnt es sich, aufzuschauen. Das wird HAZ-Volontärin Nathalie Benkendorf in Alfeld erst richtig bewusst.

In ihrer Kolumne „Von A bis Z“ blickt die Redaktion der AZ auf die Anekdoten aus ihrem Alltag in Alfeld und dem Leinebergland. Foto: Chris Gossmann

Alfeld - Guten Morgen Alfeld, du kannst so… hübsch sein? Tatsächlich! Sogar im grauen, morgendlichen Nebel sind die Sieben Berge und der Industriecharme schön anzusehen. Das letzte Mal war ich ja im Sommer zu Besuch, und ich kann mich nicht dran erinnern, da schon so gerne aus dem Zugfenster geschaut zu haben. Umso irritierter war ich heute Morgen von zwei Mitreisenden: dicke Koffer, Kaffee-to-go, Nackenkissen und Funktionskleidung. Touristen, aha.

Die beiden müssen auf ihrer Reise aber bereits die schönsten Plätze Deutschlands mit der Regionalbahn passiert haben, denn während ich meinen Hals für den Ausblick verrenkte, starrten die beiden nur auf ihre Handys. Das erinnerte mich an eine Beobachtung in Hannover. Völlig zufällig stolperten ein paar Freunde und ich an einem Sommerabend in der Nähe der Herrenhäuser Gärten über jede Menge wild parkende Autos, aufgereihte Passanten und stillstehenden Verkehr. Der Grund: In dem Park fand der jährliche internationale Feuerwerkswettbewerb statt. An diesem Abend war wohl Indien dran. Wir blieben natürlich stehen, wie alle anderen auch, und bekamen eine Gratisshow. Wie oft sieht man schon die Créme de la Créme der Pyrotechniker aus aller Welt?

Vor uns parkte ein Geländewagen. Ein Ehepaar stieg aus, ebenfalls um das Spektakel zu beobachten. Derweil im Geländewagen: eine Jugendliche, die ein Buch las, ungeachtet dessen, dass gerade Tausende Menschen um sie herum in den Himmel starrten. Und ich? Ich starrte den Geländewagen an – auch nicht viel besser.

Mehr Texte von Nathalie Benkendorf.

  • Alfeld
  • Alfeld