Vom Leben in Alfeld

Von A bis Z: Licht in der Dunkelheit

Alfeld - Kleine Flammen, große Augen: Wenn die Laternen wieder durch die Straßen ziehen, wird der November ein bisschen heller, meint AZ-Mitarbeiter David Paasche.

A bis Z Kolumnenbilder Paasche Foto: AZ

Alfeld - In Föhrste zogen sie am Samstag wieder los: die Kinder mit ihren bunten Laternen, die Feuerwehr mit Fackeln vornweg, Eltern und Großeltern im Schritttempo dahinter. Ein langer Zug aus Licht, der sich durch das Dunkel bewegt – warm, flackernd, leise. Solche Abende wirken fast aus der Zeit gefallen. Während draußen das Grau des Novembers liegt und drinnen die Bildschirme leuchten, tragen hier Kinder ihr eigenes Licht in den Händen. Kein digitales, kein blendendes – eines, das sanft leuchtet und doch weit reicht. Vorne rußen die Fackeln der Feuerwehr, dahinter schimmern die bunten Laternen der Kinder. Zwei Lichtergenerationen, beide echt. Und genau das macht es so besonders. In einer Welt, die oftmals alles sofort verfügbar macht, hat dieses gemeinsame Gehen etwas Wohltuendes. Niemand scrollt, niemand sucht nach Empfang. Es genügt, den eigenen Schritt zu finden, den Atem zu hören, das Lied mitzusingen. Das Licht braucht keine Aufmerksamkeit – es schenkt sie. Laternenumzüge wie dieser zeigen, dass Verbindung nicht virtuell entsteht. Sie wächst dort, wo Menschen zusammenkommen, um etwas zu teilen, das wärmt – auch wenn es klein ist. Ein Stück Licht gegen die Dunkelheit. Und wenn am Ende die Kinder ihre Laternen hochhalten und die Flammen im Wind tanzen, dann wirkt das wie eine stille Erinnerung: dass echtes Leuchten selten laut ist – aber lange nachscheint.

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