Vom Leben in Alfeld

Von A bis Z: Wenn der Nebel fällt

Alfeld - Er legt sich über die Leine, hüllt Häuser ein, verschluckt selbst den Kirchturm: Nebel macht die Welt kleiner – und zeigt doch, wie groß Vertrauen sein kann, meint AZ-Mitarbeiter David Paasche.

A bis Z Kolumnenbilder Paasche Foto: AZ

Alfeld - Manchmal liegt er morgens schon über der Leine, kriecht durch die Wiesen, hängt zwischen den Dächern: Nebel. Er macht die Welt kleiner. Das Rathaus verschwimmt, die Kirchturmspitze ist weg, selbst der Nachbar scheint weiter entfernt. Alles wirkt langsamer, gedämpfter, stiller.

Nebel ist kein schönes Wetter – und doch ein faszinierender Zustand. Er zeigt uns, dass Sicht nicht alles ist. Man geht vorsichtiger, Schritt für Schritt, ohne zu wissen, was dahinter kommt. Und merkt: Auch so kommt man an.

Vielleicht brauchen wir das manchmal. Diese Erfahrung, nicht alles im Blick haben zu können. Zu vertrauen, dass der Weg auch dann da ist, wenn wir ihn nicht sehen. Nebel lehrt Geduld. Und er erinnert daran, dass Klarheit nicht immer sofort sein muss – sondern dass ein größerer Plan längst trägt.

Denn irgendwann hebt er sich wieder. Doch wer im Nebel gelernt hat zu vertrauen, sieht vielleicht schon mehr, als klare Sicht je zeigen könnte.

Von David Paasche.

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